Winterpause

Für die Bienen endet die Saison eigentlich bereits mit der Sommersonnenwende am 21. Juni. Ab diesem Zeitpunkt verkürzen sich die Tage – der Sammeleifer der Arbeiterinnen nimmt allmählich ab, der Brutbetrieb der Königin verlangsamt sich ebenfalls.

Für den Imker beginnt zu diesem Zeitpunkt erst die Phase des höchsten Arbeitsaufwandes. Der Sommerhonig kann geerntet werden. Dieser durch die Bienen emsig gesammelte ‚Wintervorrat‘ muss ihnen in Form von Zuckerlösung, Stärkesirup oder Futterteig zurückgegeben werden – es beginnt das „Auffüttern der Bienenvölker“, damit diese im Winter nicht verhungern. Je nach Volksgröße erhält jedes Bienenvolk 15-20 kg Winterfutter.

Zusätzlich muss durch den Imker der Befall der Bienenvölker mit der Varroa-Milbe ermittelt und begutachtet werden, sodass im Bedarfsfall eine Behandlung der Bienenvölker zur Bekämpfung der Varroa-Milbe, z.B. mit Ameisensäure oder Oxalsäure, erfolgen kann.

Das Verhungern von Bienenvölkern oder das Sterben eines Bienenvolkes durch eine zu hohe Belastung mit Varroa-Milben sind die beiden Hauptursachen für Winterverluste, welche sich durch eine gute imkerliche Praxis eindeutig vermeiden lassen.

Diese Arbeiten sollten bis Ende September spätestens abgeschlossen sein. Mit einsetzendem kalten und nassen Wetter zieht sich das Bienenvolk eng und kuschelig zur sogenannten Wintertraube zusammen. Bis zum Frühjahr werden die Bienen den Zuckervorrat vollständig zum Heizen der Wintertraube in Wärme umgewandelt haben.

Mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember und wieder länger werdenden Tagen beginnt für das Bienenvolk formal die neue Saison, auch wenn es bis zur Steigerung der Bruttätigkeit und dem einsetzenden Flugbetrieb noch bis zum März dauern kann.